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Jetzt anmelden20.06.2025
Wie können Infrastrukturen smart und nachhaltig gestaltet werden? Welche Maßnahmen tragen zu mehr Umweltschonung und Energieeffizienz bei – sowohl bei etablierten als auch zukünftigen Infrastrukturen? Diese Fragen standen im Fokus der BUIS-Tage am 05./06.06.2025 in Oldenburg. Zudem ging es um den gezielten Einsatz von Umweltmanagementsystemen und Betrieblichen Umweltinformationssystemen (BUIS) und um Schwierigkeiten im Umgang mit uneinheitlichen Daten ein.
Die Konferenz fand bereits zum 14. Mal statt und wurde von Beteiligten der Zukunftslabore Wasser und Circular Economy organisiert, darunter Prof. Dr. Jorge Marx Gómez, Dr.-Ing. Volkan Gizli (beide Carl von Ossietzky Universität Oldenburg) sowie Dr.-Ing. Alexandra Pehlken (OFFIS – Institut für Informatik). Auch das Zukunftslabor Energie war durch seine Koordinatorin, Laura Niemann (OFFIS – Institut für Informatik), vertreten.
Forschende, Nachwuchswissenschaftler*innen und Praktiker*innen waren dazu eingeladen, Veröffentlichungen zu folgenden Themenbereichen einzureichen und auf der Konferenz vorzustellen:
Insgesamt wurden 32 Einreichungen zur Konferenz zugelassen und währen der zweitätigen Veranstaltung präsentiert. Über 60 Personen aus Wissenschaft und Praxis nahmen teil.
Prof. Dr. Jorge Marx Gómez, Sprecher des Zukunftslabors Wasser, eröffnete die BUIS-Tage. Er betonte die besondere Bedeutung dieser Konferenz für den Austausch zwischen Forschenden, Studierenden und Praxispartnern. Auch Prof. Dr. Andreas Peter, Direktor des Departments für Informatik an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, begrüßte die Teilnehmenden. Er hob die Stadt Oldenburg als Standort für Umwelt- und Energieforschung hervor. Sie sei jetzt schon smart und nachhaltig aufgestellt, was z. B. an der Vielzahl der Elektrofahrzeuge deutlich werde. In diesem Zusammenhang belege Oldenburg Platz sieben im nationalen Vergleich.
Beide Konferenztage begannen mit inspirierenden Keynotes. Am ersten Tag sprach Dr.-Ing. Sven Rosinger (OFFIS – Institut für Informatik) über „All Electric Societe und die Informatik – Der Spagat zwischen Nerd und Uninteressierten“. Darin ging es um die Vision, dass Energie vollständig elektrisch, nachhaltig und für alle bezahlbar bereitgestellt wird. Dr.-Ing. Rosinger betonte vor allem die Herausforderung der Energie-Volatilität – Zeiten mit wenig Wind- und Sonnenergie („Dunkelflauten“) und Zeiten mit starkem Wind und viel Sonnenschein („Hellbrisen“) – für die innovative Lösungsansätze notwendig seien, wie mobile Elektrolyse zur Wasserstoffgewinnung. Zugleich unterstrich er, dass gesellschaftliche Akzeptanz nur gelinge, wenn sowohl technikaffine Menschen als auch weniger technikaffine mit passenden Rahmenbedingungen abgeholt werden.
Die zweite Keynote an diesem Tag hielten Prof. Dr. Niko Paech (Universität Siegen) und Dr. Katharina Dutz (Carl von Ossietzky Universität Oldenburg) zum Thema „Die Zukunft ist reparierbar!“. Die Referent*innen verdeutlichten, dass die Verlängerung der Nutzungsdauer von z. B. elektronischen Geräten eine effektive Maßnahme sei, um der vor uns stehenden Ressourcenknappheit entgegen zu wirken. Eine Möglichkeit dies zu erreichen, neben der persönlichen Einstellung und des Verhaltens eines jeden Einzelnen, sei auch die Reparatur von Gegenständen. Einer solchen Reparatur stünden jedoch häufig die Kosten, die durch einen Fachbetrieb entstehen würden, im Wege. Hier kommen Repair-Cafés in Spiel, welche sich einer immer größeren Beliebtheit erfreuen und in Oldenburg schon an vielen Standorten verfügbar seien.
Die Keynote des zweiten Tages „Betriebliche Umweltinformationen“ hielt Christian Tönne (ecco ecology + communiation Unternehmensberatung GmbH). Darin ging er auf die unternehmerische Wirklichkeit aus Beratersicht ein. Die besondere Herausforderung sei, dass die notwendigen Daten häufig aus verschiedenen Bereichen kämen und damit über viele Personen verteilt seien. Somit sei die Hauptaufgabe nicht die Auswertung der Daten, sondern das Sammeln der Daten.
Nach den Keynotes präsentierten die Autor*innen der Paper ihre Forschungsthemen in mehreren Sessions. Im Anschluss diskutierten die Teilnehmer*innen die präsentierten Konzepte und Lösungsansätze.
Am Ende der Konferenz wurden insgesamt zwei Awards verliehen, die vom Zentrum für digitale Innovationen Niedersachsen (ZDIN) und vom Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverband (OOWV) unterstützt wurden: Der „Best Paper Award“ und der „Best Student Paper Award“ für die Ideen mit dem stärksten Praxisbezug. Das Publikum wählte über eine anonyme Abstimmung die Gewinner*innen der Awards.
Den „Best Paper Award“ erhielten Timothy Musharu und Prof. Dr.-Ing. Jorge Marx Gómez (beide Carl von Ossietzky Universität Oldenburg) für ihren Beitrag „AI and Open Data for GBV Prevention Among Youth: Ethical Governance and Policy Frameworks in the EU“. Mit dem „Best Student Paper Award“ wurden zwei Beiträge ausgezeichnet: „Bürgerschaftliche Potenziale: Akteursidentifikation und -aktivierung in der Wärmewende – Aktualisierung der Sinus-Milieus® für Bremen“ von Timmy Schwarz, Yannick Elias Gerling und Prof. Dr. Jürgen Knies (alle Hochschule Bremen) sowie „A Look Under the Hood of the Xprize Rainforest Competition System“ von Dipl. Ing. Hannes Kath (Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz, DFKI), Prof. Dr. Thiago S. Gouvêa und Prof. Dr.-Ing. Daniel Sonntag (beide DFKI | Carl von Ossietzky Universität Oldenburg).
Die prämierten Beiträge zeigen eindrucksvoll, wie innovativ und praxisnah die Forschung im Bereich Digitalisierung sein kann. Mit diesen Auszeichnungen möchten wir junge wie erfahrene Wissenschaftler*innen dazu ermutigen, ihre Ideen weiterzuverfolgen und in die Gesellschaft zu tragen.