
ENSURE: Entwicklung smarter Notfall-Algorithmen durch KI-Verfahren
Prototyp für eine Entscheidungsunterstützung, auf Basis von Handlungsvorschriften für Notfallsituationen, zur Unterstützung ärztlicher Entscheidungen
Im geplanten Verbundprojekt ENSURE soll prototypisch ein gleichnamiges, bedarfsgerechtes klinisches Entscheidungsunterstützungssystem im Sinne smarter Notfall-Algorithmen zur zeitnahen zielgerichteten Diagnostik und initialen Therapie in der Notfallversorgung entwickelt und erprobt werden. Ziel ist es, durch den Einsatz von ENSURE die Handlungskompetenz des ärztlichen Personals in der notfallmedizinischen Behandlungskette von der Präklinik bis in die Klinik zu unterstützen und so die Prozess- und Ergebnisqualität in der Notfallversorgung zu verbessern. Mit einem solchen datengetriebenen Instrument sind Anforderungen an die Transparenz und Nachvollziehbarkeit der Entscheidungskriterien sowie und die Menge und Güte der Daten verbunden. Das gleichnamige Entscheidungsunterstützungssystem ENSURE umfasst umfasst zwei Entscheidungsunterstützungssysteme: ein regelbasiertes System als auch ein erklärbares KI-System, welche bei der Diagnosefindung in der Notaufnahme unterstützen sowie Maßnahmen zur initialen Therapie vorschlagen. Die für das Training der ML-Verfahren genutzten Daten werden in einem Datenintegrationszentrum qualitätsgeprüft zusammengeführt und standardisiert repräsentiert. ENSURE integriert Komponenten zur zielgerichteten Suche in der Wissensbasis sowie zur Visualisierung der Entscheidungskriterien. Die Nachnutzung der im Rahmen des Projektes qualitätsgeprüften Daten und der entwickelten Software soll gewährleistet werden.
Die Evaluation erfolgt mittels einer prospektiven, multizentrischen Pilotstudie an drei Modellkliniken (Universitätsmedizin Berlin - Charité, Klinikum Fürth und der UMG). In der ersten Phase erfolgt eine detaillierte Ist-Analyse der aktuellen Versorgungsrealität. Hierzu sollen wichtige Qualitätsindikatoren und Kennzahlen der Notaufnahme erhoben werden. Darüber hinaus werden Wissens- und Fallsimulationstests durchgeführt, um die aktuelle Handlungskompetenz der ärztlichen Mitarbeiter in definierten Notfallsituationen zu evaluieren. In Phase 2 erfolgt die Erprobung des Prototyps. Dabei werden die Effekte des Einsatzes auf die Handlungskompetenz der Zielgruppe sowie die Prozess- und Ergebnisqualität der Notfallversorgung überprüft.
Weitere Projektpartner:
- Hochschule Heilbronn, GECKO Institut Medizin
- Otto von Guericke Universität Magdeburg, Medizinische Fakultät
- Charité - Universitätsmedizin Berlin
- Klinikum Fürth, Zentrale Notaufnahme
- Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (GMDS) e.V.
- DIVI Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin
- DGINA Deutsche Gesellschaft Interdisziplinäre Notfall- und Akutmedizin e.V.
Beteiligte ZDIN Einrichtungen:
Beteiligte Wissenschaftler*innen:
- Prof. Dr. Sabine Blaschke (Universitätsmedizin Göttingen)
Ansprechperson
Projektwebseite
WebseiteLaufzeit
Beginn: | 01.10.2020 |
Ende: | 30.09.2023 |