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Jetzt anmeldenBis Ende 2012 werden mehr als die Hälfte der Bundesbürger im Besitz der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) sein und somit über elektronische Zertifikate zur Authentifizierung und zur Datenverschlüsselung im Rahmen der nationalen Telematikinfrastruktur (TI) verfügen. Der Bürger erhält dadurch eine aktive, sichere und vertrauenswürdige Möglichkeit an den telematischen Anwendungen – von der Vergabe von Berechtigungen zur Einsichtnahme von medizinischen Daten bis zur Einsichtnahme in die eigenen medizinischen Daten – zu partizipieren.
Eine solche bürgerorientierte, im §291a SGB V explizit benannte Anwendung ist die elektronische Patientenakte (nachfolgende „ePA-291a“ genannt). In einem Forschungs- und Entwicklungsprojekt (FuE) des Bundesministeriums für Gesundheit (2009-2011) wurde die ePA-291a zunächst als eine Integrationsplattform zum Austausch von medizinischen Daten zwischen Leistungserbringern und Bürgern entwickelt und umfassend spezifiziert. Im Rahmen der Fortführung des FuE-Projektes sollen im aktuellen Projekt die definierten Funktionalitäten und Muster zum Austausch medizinischer Daten zwischen Arzt und Bürger auf Basis der spezifizierten und prototypisch umgesetzten ePA-291-Plattform ins Feld gebracht werden.
Übergeordnetes Ziel ist es den Nutzwert der ePA-291a in realen Anwendungen/Szenarien für die Einbindung des Bürgers, die Effizienz der Kommunikation und die Qualität der ausgetauschten Daten durch die Nutzung einer ePA nach §291a SGB V, zu demonstrieren. Da der Informationsaustausch innerhalb des Gesundheitswesens bisher fast ausschließlich mithilfe von Papierdokumenten erfolgt, bietet sich als ein erstes Anwendungsparadigma die Nutzung strukturierter, elektronischer (Transfer-) Dokumente auf Basis der HL7 Clinical Document Architecture Release 2 (HL7 CDA) an, da diese die unterschiedlichen Grade an Interoperabilität und Lesbarkeit (Mensch / Anwendungssystem) gewährleistet. Die steigende Zahl aktueller Entwicklungen von HL7 CDA- Dokumenten sowohl in Deutschland als auch auf internationaler Ebene bestätigt dabei die Praxisrelevanz von strukturierten Dokumenten auf der Basis HL7 CDA.
Die Forschungsgruppe Informatik im Gesundheitswesen hat mit der Spezifikation des elektronischen Pflegeberichts sowie der Arbeiten an einem elektronischen Wundbericht und einem elektronischen Physiotherapiebericht bereits einen zentralen Beitrag zu dem beschriebenen Anwendungsszenario geleistet. Diese Ergebnisse, sowie die Spezifikationen für den elektronischen Arztbrief und den elektronischen Medikationsplan können somit unmittelbar als strukturgebende Elemente für die Inhalte einer mehrschichtigen elektronischen Patientenakte im Sinne der ePA-291a genutzt werden.
Die begonnenen Entwicklungsarbeiten sind ein erster Schritt auf dem Weg zu einer standardisierten und damit letztlich auch nutzbaren bürgerorientierten, multiprofessionellen Dokumentation innerhalb der ePA 291a für Deutschland. Für eine dauerhafte und erfolgreiche Umsetzung des Projektes wird es darüber hinaus notwendig sein, die Ergebnisse in aktuelle internationale und insbesondere europäische Entwicklungen einzubetten bzw. mit diesen zu harmonisieren.
Beginn: 01.01.2012
Ende: 01.01.2014
Bundesministerium für Gesundheit (BMG)
Z25-08152-03/AN6411-01