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Jetzt anmelden09.12.2021
Wie wird die Lehre der Zukunft aussehen? Hörsaal oder Haus? Und funktioniert überhaupt das Lernen auf Distanz? Im Rahmen der Workshop- Reihe „Perspektivenwechsel – Von anderen Zukunftslaboren lernen“ ging es im Workshop am 19.11.2021 um präsenzfreies Lehren und Lernen. Organisiert wurde der Workshop vom Zukunftslabor Gesundheit. Im Rahmen des Workshops gab das Zukunftslabor Gesundheit einen Überblick über das Teilprojekt 3 „Aus- Fort und Weiterbildung“. Das Teilprojekt hat zum Ziel zwei Onlinekurse, zunächst für Patient*innen und Bürger*innen zu entwickeln, in denen die Erkenntnisse, sowie Demonstratoren der Teilprojekte 1 und 2 integriert werden. Anschließend wurde das Konzept der Online Summer School vorgestellt, welche im Zukunftslabor Gesundheit zum Einsatz kommt. Außerdem wurden Erfahrungen im Bereich der Lehre ausgetauscht und Ideen zur Verbesserung vorgestellt.
Aktuelle Entwicklungen im Zukunftslabor Gesundheit.
Im ersten Impulsvortrag hat Matthias Katzensteiner (Hochschule Hannover) das aktuelle Themenfeld des Zukunftslabor Gesundheit vorgestellt: „Aus Fort und Weiterbildung“. Ziel dieses Themenfeld ist es jeweils die Forschungsergebnisse des Zukunftslabors in Form von Online Kursen an relevante Zielgruppen zu vermitteln. Zu den Zielgruppen gehören unter anderem Fachkräfte, Patienten*innen sowie Studierende der Medizininformatik. Um dies zu erreichen, erarbeiteten die Forschenden ein didaktisches Konzept für eine onlinebasierte Wissensvermittlung. Um die verschiedenen Zielgruppen zusammen zu bringen entschieden sich die Forschenden eine zentrale technische Plattform für die Bereitstellung aller nötiger Informationen und zur Durchführung des Kurses zu entwickeln. Die beiden Kurse, welche entwickelt wurden, beschäftigen sich mit: „Das lernende Gesundheitswesen: So lernt es!“ und „Medizinische Sensorik im Alltag: Was passiert mit meinen Daten?“. Im Rahmen dieser Kurse wurden zwei konkrete Anwendungsfälle vorgestellt. Im Kurs: „Medizinische Sensorik im Alltag: Was passiert mit meinen Daten?“ wurde eine Physiotherapie- App vorgestellt, welche vom Zukunftslabor Produktion konzeptioniert und erarbeitet wird. Diese App beinhaltet z.B. digitale Trainingspläne, eine Erinnerungsfunktion ans Training und eine Verbindungsmöglichkeit mit Trainingsgeräten und Sensoren über Bluetooth. In dem Kurs: „Das lernende Gesundheitswesen: So lernt es!“ wurde eine interdisziplinäre Weiterbildung zur Datenanalytik für Angehörige der Gesundheitsfachberufe vorgestellt. Im Anschluss zum Vortrag haben sich die Teilnehmer*innen über eigene Erfahrungen in der Lehre ausgetauscht, und Herausforderungen bei der Lehre von heterogenen Zielgruppen erarbeitet und Lösungsansätze ausgetauscht.
Online Summer School
Im zweiten Teil des Workshops wurde die „Online Summer School“ des Zukunftslabors Gesundheit vorgestellt. Die „Online Summer School“ beschäftigte sich mit der Datenanalytik im lernenden Gesundheitswesen. Dabei beschäftigten sich 18 Teilnehmer*innen damit, wie Routinedaten wie Blutdruck, Blutzuckerspiegel, Alter und Geschlecht wissenschaftlich aufbereitet werden können, um Hinweise auf eine potenzielle Diabeteserkrankung abzuleiten. Der Online Kurs wurde dabei in drei Phasen aufgeteilt. In der ersten Phase haben Wissenschaftler*innen das Kurskonzept vorgestellt und Inhalte zu lernenden Gesundheitswesen vermittelt. In der zweiten Phase haben sich die Teilnehmer*innen im Selbststudium weitere Inhalte über die Plattformen Moodle und ILIAS angeeignet und diese mit Hilfe von Online-Quiz und Tests gefestigt. In der letzten Phase haben die Teilnehmer*innen in Form eines dreitägigen online Workshops, realistische aber nicht reale Gesundheitsdaten zum Thema Diabetes mithilfe von statistischen Verfahren analysiert. Eine große Herausforderung war die hohe Ausfallrate während des Kurses. Die hohe Ausfallrate könnte auf dem Matthäus Effekt zurückgeführt werden. Der Matthäus Effekt tritt dann ein, wenn leistungsstarke Teilnehmer*innen mitgezogen werden während Leistungsschwache abgehängt werden. Lösungsansätze um diesen Effekt zu verhindern wurden anschließend in Kleingruppen diskutiert. So wird das Schaffen einer Basis zum sozialen Austausch als ein möglicher Lösungsansatz gesehen, um leistungsschwache Teilnehmer*innen zu unterstützen. Außerdem können durch häufiges Feedback und durch Fragestunden schwächere Studenten*innen identifiziert und gesondert gefördert werden. Zudem sollte die Lernveranstaltung anschaulich gestaltet werden.