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Jetzt anmelden09.02.2021
Inwiefern machen Digitalisierung und IT Niedersachsen klimaneutral? Darauf ging das Zukunftslabor Energie am 26.01.2021 bei den SNIC Innovationstagen ein – eine virtuelle Messe des Südniedersachsen InnovationsCampus (SNIC) und der Universität Göttingen. Die Messe bot Studierenden, Gründungsinteressierten sowie Vertreter*innen von Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen die Möglichkeit, sich mit innovativer Digitalisierungsforschung bekannt zu machen.
Zu Beginn stellte die Koordinatorin des Zukunftslabors Energie, Dr. Catharina Siemer (OFFIS Institut für Informatik), die Forschung des Konsortiums vor: Die Wissenschaftler*innen untersuchen verschiedene Energieversorgungsszenarien in unterschiedlichen Wohn- und Gewerbequartieren, modellieren Interaktionen der Bewohner*innen und beschäftigen sich mit Cyber-Resilienz und Datenschutz in digitalen Energiesystemen. Außerdem entwickeln sie eine Forschungs- und Entwicklungsplattform zur Vernetzung von Wissenschaft, Gesellschaft und Unternehmen. Ein wesentliches Ziel, welches das Zukunftslabor Energie mit seiner Forschung verfolgt, ist eine klimaneutrale Gesamtenergieversorgung. Darauf ging Jana Gerlach (Leibniz Universität Hannover) näher ein:
Nachhaltigkeit, Klimawandel und Ressourcenschonung sind zentrale Themen für die Energiewende, die auch mithilfe digitaler Technologien ermöglicht werden. Insbesondere der Gebäude- und Mobilitätssektor bietet große Einsparpotenziale für Energie und Treibhausgasemissionen. Dezentrale Energieerzeugung durch erneuerbare Energien sowie zunehmende elektrifizierte Mobilität sind Beispiele dafür. Smarte Technologien können Informationen zu Energiemanagement, Lastprofilen und Flexibilitätsoptionen bereitstellen.
Um smarte Technologien einsetzen zu können, sind nicht nur technische Faktoren wichtig. Oliver Werth (Leibniz Universität Hannover) informierte die digitalen Messebesucher*innen darüber, dass auch die Bedürfnisse der Menschen und ihre Technologieakzeptanz sowie Nutzungsbereitschaft wichtige Aspekte für den Erfolg digitalisierter Energiesysteme sind. Ebenso müssen die Technologien wirtschaftlich und für Bürger*innen und Unternehmen finanzierbar sein.
Im Anschluss an die theoretischen Vorträge stellte Sarah Eckhoff (Leibniz Universität Hannover) die Software „Nano Energy System Simulation“ (NESSI) vor, die vom Institut für Wirtschaftsinformatik der Leibniz Universität Hannover seit 2018 entwickelt wird. Die Software unterstützt Hausbesitzer*innen dabei zu prüfen, welche Investitionen in Energietechnologien für sie rentabel sind und welche Treibhausgasemissionen dadurch eingespart werden können. Die folgende Abbildung zeigt NESSI, wobei verschiedene Parameter, wie Art des Haushalts, Energietechnologie, Gebäudedämmung und Energieverbraucher eingestellt werden können.
Eckhoff zeigte exemplarisch an einem Einfamilienhaus, wie sich die Gesamtkosten und Emissionen vor und nach einer Investition in Energietechnologien entwickeln. Die Simulation verdeutlichte anhand des Beispiels, dass durch die Investition in dezentrale Erzeugungsanlagen wie Photovoltaikanlagen und Sektorenkopplung mit Wärmepumpe und Elektrofahrzeug deutliche Emissionseinsparungen erzielt werden können, die zudem wirtschaftlich attraktiv sind. Neben der Simulation eines privaten Haushalts können auch Gewerbegebäude und gesamte Quartiere betrachtet werden. NESSI wird im Laufe des Jahres 2021 als Web-Tool öffentlich zugänglich gemacht.
Prof. Dr. Michael Breitner, Leiter des Instituts für Wirtschaftsinformatik (Leibniz Universität Hannover), freute sich über den regen Zuspruch bei den SNIC Innovationstagen:
Am online Workshop des Zukunftslabors Energie beteiligten sich mehr als 20 Personen und stellten interessante Nachfragen. Dabei waren sich alle einig, dass ein effizienter Klimaschutz und eine langfristige Klimaneutralität Niedersachsens nur durch Digitalisierung vieler dezentraler und zentraler Energieversorgungssysteme möglich wird. Mit Live-Simulationen ist eine Echtzeit-Evaluation heutiger und zukünftiger Handlungsoptionen bereits heute möglich.
Die SNIC Innovationstage fanden 2021 zum ersten Mal statt. Das ZDIN war auf der virtuellen Messe mit sieben Informationsständen und Vorträgen aller Zukunftslabore beteiligt.
Ansprechpartnerin für redaktionelle Rückfragen:
Kira Konrad B. A.
Marketing & Kommunikation
Zentrum für digitale Innovationen Niedersachsen (ZDIN)
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