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Jetzt anmelden11.02.2021
Gesetzliche Daten in der Landwirtschaft beschäftigen sowohl Landwirt*innen als auch Wissenschaftler*innen. Weshalb das so ist, erklärten Philipp Hölscher und Andrii Besieda, Thünen-Institut für Agrartechnologie, in ihrem Vortrag bei der virtuellen Messe „Innovationstage 2021“ des Südniedersachsen InnovationsCampus (SNIC) und der Universität Göttingen. Die Messe lud Studierende, Forscher*innen, Gründungsinteressierte sowie Unternehmen und öffentliche Einrichtungen dazu ein, sich über Themen wie innovative Forschung, Kooperationen und Kreativwirtschaft zu informieren.
Das Zukunftslabor Agrar war mit einem digitalen Messestand vertreten, an dem sich Interessenten über die Forschungstätigkeiten informieren konnten. Hölscher und Besieda gaben in ihrem Vortrag einen Überblick über die Forschungsschwerpunkte der „Geschützten Transparenz und der Nachhaltigkeit“. Außerdem gingen sie detailliert auf gesetzliche Daten in der Landwirtschaft ein. Mit diesem Thema beschäftigt sich das Teilprojekt „Analyse der Datenaufzeichnungen und Datenflüsse in der Landwirtschaft“ des Zukunftslabors Agrar.
Zunächst erklärte Hölscher die Problemstellung, mit der sich das Zukunftslabor Agrar in diesem Zusammenhang auseinandersetzt: Die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Landwirtschaft sind sehr komplex und unterliegen häufigen Änderungen. Mehr als 100 Gesetze sind für einen Landwirtschaftsbetrieb mit Ackerbau und Nutztierhaltung relevant. Hinzu kommt, dass keine vollständige Auflistung der aktuellen Gesetze für definierte Geschäftstätigkeiten existiert. Diese Aspekte stellen landwirtschaftliche Betriebe vor große Herausforderungen. Des Weiteren werden die Daten auf den Höfen oftmals händisch erhoben und mit verschiedenen Programmen an Aufsichtsbehörden übermittelt. Oftmals sind die Software-Lösungen nicht untereinander kompatibel, sodass viele „Insellösungen“ vorhanden sind.
Für diese Probleme möchten die Wissenschaftler*innen des Zukunftslabors Agrar Lösungen finden. Ihr Ziel ist es, den Status Quo gesetzlicher Datenflüsse zu erfassen und die geltenden Gesetze übersichtlich darzustellen. Außerdem arbeiten sie daran, Anträge und Berichte, die landwirtschaftliche Betriebe einreichen müssen, zu standardisieren und zu digitalisieren. Darüber hinaus sollen die Übertragungswege landwirtschaftlicher Daten vereinheitlich werden.
Im Anschluss an den einleitenden Vortrag von Hölscher stellte Besieda die Methode vor, mit der die Wissenschaftler*innen bisher arbeiten: Sie analysieren die Regelungen niedersächsischer, deutscher und europäischer Gesetzestexte und kategorisieren diese in einer Datenbank, sodass die Informationen übersichtlich erfasst und ausgewertet werden können. Darüber hinaus werden die Gesetzestexte automatisiert und kontinuierlich auf ihre Aktualität überprüft.
Im nächsten Schritt programmieren die Wissenschaftler*innen einen Software-Prototyp, mit dem Unternehmen Daten unterschiedlicher Wertschöpfungsketten zentral austauschen können. Bei der Software-Entwicklung integrieren die Wissenschaftler*innen Aspekte der Datensicherheit und holen Feedback von Kooperationspartnern ein, um den Software-Prototyp zu optimieren.
Ansprechpartnerin für redaktionelle Rückfragen:
Kira Konrad B. A.
Marketing & Kommunikation
Zentrum für digitale Innovationen Niedersachsen (ZDIN)
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