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Jetzt anmelden16.04.2021
Die Bundesregierung hat das Ziel, Treibhausemissionen um 80 Prozent bis 2050 gegenüber dem Niveau von 1990 zu reduzieren. Raumwärme, Prozesswärme und Warmwasser machen ungefähr die Hälfte des Energieverbrauchs in Deutschland aus. Um die Klimaziele zu erreichen, ist es daher auch notwendig, die Wärmeversorgung umzugestalten, also eine Wärmewende voranzutreiben.
Gebäude- und Prozesswärme, sowohl im privaten als auch im gewerblichen und industriellen Sektor, soll in Zukunft deutlich weniger Kohlendioxid freisetzen. Neben dem Wechsel von fossilen auf erneuerbare Energien muss auch der Wärmeverbrauch insgesamt reduziert werden. Hier spielt neben der Sanierung der Gebäude auch die Digitalisierung eine zentrale Rolle. Mit dem Forschungsprojekt Wärmewende Nordwest soll die Digitalisierung der Wärmewende im Nordwesten um die Region Oldenburg/Bremen nun praktisch erforscht und digitale Konzepte in den Wärmesektor integriert werden. Koordiniert wird das Projekt vom Oldenburger Informatikinstitut OFFIS, dessen Vorstandsvorsitzender Prof. Dr. Sebastian Lehnhoff Sprecher des ZDIN Zukunftslabors Energie ist.
Für die im Projekt angestrebte transparente Erfassung und Optimierung von Wärmebedarfen in Gebäuden, Quartieren, Gewerbe und Industrie, wird mittelfristig die derzeit bundesweit im Rollout befindliche Smart Meter Infrastruktur eine wichtige Rolle spielen. Sie gewährleistet eine sichere und verlässliche IT-Vernetzung aller dezentralen Komponenten und die damit zusammenhängende Sektorenkopplung (Vernetzung der verschiedenen Sektoren der Energiewirtschaft, wie z. B. Strom, Wärme oder Kälte). Die offene und sektorenübergreifende Nutzbarkeit der Gateway-Kommunikation ermöglicht die Integration und Einbindung verschiedenster Prozesse und Informationsquellen zur CO2-Reduktion in der Wärmewende.
Das Fördermittelvolumen in Höhe von 16 Mio. Euro dient als Forschungs- und Entwicklungsbudget für das neue Verbundvorhaben „Wärmewende Nordwest“ (kurz WWNW). Weitere 3 Mio. Euro werden von den Partnern aus der Wirtschaft beigesteuert. Die Partner werden die Gelder in den kommenden Jahren für Digitalisierungskonzepte zur Umsetzung von Wärmewende- und Mehrwertanwendungen für Gebäude, Campus, Quartiere und Kommunen im Nordwesten nutzen.
Sechs Forschungsfelder und zwei Querschnittsaktivitäten
Die Forschungsfelder des Großprojektes beschäftigen sich mit der CO2-reduzierten Nahwärmeversorgung in Quartieren und auf Campusarealen, betrachten die Wärmeaggregation und überregionale Vermarktung durch Sektorenkopplung und kümmern sich um die Entwicklung digitaler Mehrwertdienste für die kommunale Wohnungswirtschaft auf Basis des Smart Meter Gateways (SMGW).
Eine Querschnittsaktivität wird parallel dazu eine SMGW-basierte Wärmewende-Plattform entwickeln, die die praxisrelevanten Forschungsfelder integriert und um digitale Mehrwertdienste anreichert. Verschiedenste Aspekte der Informationssicherheit, wie der Datenschutz, die Verfügbarkeit und IT-Sicherheit werden hier integriert.
Die zweite Querschnittsaktivität kümmert sich um die Entwicklung von Ausbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen für Ingenieur*innen und Informatiker*innen, um sie für die Installation, den Betrieb und die Weiterentwicklung der im Projekt entwickelten Technologien zu qualifizieren.
Das Vorhaben realisiert damit nicht nur deutschlandweit einmalig umfänglich das Thema Wärmewende, sondern es stellt eine Übertragbarkeit auf andere Regionen - und darüber hinaus eine Erweiterbarkeit auf weitere Technologien und Anwendungsfelder - sicher.
Weiterführende Informationen zum Projekt „Wärmewende Nordwest – Digitalisierung zur Umsetzung von Wärmewende- und Mehrwertanwendungen für Gebäude, Campus, Quartiere und Kommunen im Nordwesten“ (kurz WWNW) befinden sich auf dieser Internetseite. Das Projekt wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung im Rahmen des 7. Energieforschungsprogramms der Bundesregierung „Innovationen für die Energiewende“ gefördert.
Das Konsortium besteht aus überwiegend regionalen und mittelständischen Partnern aus Industrie und Forschung, die die verschiedenen innovativen und technologischen Facetten der Wärmewende praktisch erforschen, umsetzen und in ihrem Zusammenspiel demonstrieren. Aus dem Zukunftslabor Energie sind mehrere Partner am Projekt beteiligt. Das zeigt, wie erfolgreich die Vernetzung der niedersächsischen Digitalisierungsforschung ist.
Aus dem Netzwerk des ZDIN sind folgende Partner beteiligt:
Darüber hinaus sind folgende Partner involviert:
Ansprechpartnerin für redaktionelle Rückfragen:
Britta Müller
Leitung Marketing und Kommunikation
OFFIS - Institut für Informatik, Escherweg 2 - 26121 Oldenburg – Germany
Tel: 0441 9722182
E-Mail: marketing@offis.de