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Jetzt anmelden15.02.2021
Mit zwei Vorträgen beteiligte sich das Zukunftslabor Mobilität an den SNIC Innovationstagen am 26.01.2021. Zum einen ging es um Zukunftsszenarien für die Mobilität, zum anderen um ein 5G-Reallabor bzw. die Potenziale von Air2x für die Zukunft.
Die SNIC Innovationstage fanden dieses Jahr zum ersten Mal statt. Dabei handelte es sich um eine virtuelle Messe, die vom Südniedersachsen InnovationsCampus (SNIC) und der Universität Göttingen organisiert wurde. Studierende, Forscher*innen, Gründungsinteressierte sowie Vertreter*innen von Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen konnten sich über innovative Forschung, Coworking und Kreativwirtschaft austauschen.
Zu Beginn informierte der Koordinator des Zukunftslabors Mobilität, Sebastian Kuschmitz (Technische Universität Braunschwieg), die virtuellen Messebesucher*innen über das Ziel des Zukunftslabors: Die Wissenschaftler*innen wollen innovative Lösungen für eine effiziente und ressourcenschonende Mobilität erarbeiten und einen schnellen Transfer der Lösungen in die Praxis ermöglichen. Die Forschungstätigkeiten teilen sich auf vier Themenfelder auf: Intelligente Fahrzeugsysteme und –funktionen; Sicherheit und Schutz bei der Handhabung mobilitätsbezogener Daten; effiziente, sozial- und umweltverträgliche Mobilität, nutzerzentrierte Dienste und Dienstleistungen zur Bewegung von Personen und Gütern.
Im Anschluss an die einleitenden Informationen stellte Petia Krasteva (Technische Universität Braunschweig/NFF) erste Forschungsergebnisse des Zukunftslabors vor. Die Wissenschaftler*innen arbeiten an Zukunftsszenarien für die Mobilität. Diese Szenarien zeigen, wie sich die Mobilität in den nächsten 30 Jahren entwickeln könnte. Daraus lassen sich wiederum Anforderungen ableiten, die heute schon in die Entwicklung mobilitätsbezogener Produkte und Dienstleistungen einfließen können.
Mobilität ist ein sehr komplexes System, das aus vielen verschiedenen Teilsystemen besteht. Im Mittelpunkt befinden sich Menschen und Güter, die transportiert werden. Dafür kommen unterschiedliche Mobilitätsträger in Zusammenhang mit der jeweiligen Infrastruktur infrage. Diese Zusammenhänge müssen in Zukunftsszenarien bedacht werden.
Um mögliche Zukunftsszenarien zu ermitteln, analysierte das Zukunftslabor verschiedene Studien, die sich mit dem Thema beschäftigen. Daraus leiteten die Wissenschaftler*innen folgende fünf Faktoren ab, die das Mobilitätssystem maßgeblich beeinflussen: Gesellschaft, Technologie, Wirtschaft, Umwelt und Politik. Diese Aspekte untergliederten sie anschließend in weitere Details, um die Faktoren noch näher zu beschreiben. Anhand der Studien identifizierten sie außerdem Schlüsselfaktoren, die unbedingt in den Zukunftsszenarien berücksichtigt werden müssen (z. B. menschliche Grundbedürfnisse, Verkehrssteuerung, Gesetzgebung). Anschließend ordneten die Wissenschaftler*innen den Schlüsselfaktoren den aktuellen Stand und die Alternative von morgen zu (sog. Projektionen). Dies fließt ebenfalls in die Zukunftsszenarien der Mobilität ein.
Den zweiten Vortrag hielt Bernhard Fehr, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt. In seinem Beitrag stellte er Air2x-Kommunikation und ihre Potenziale vor. Bei Air2x handelt es sich um die Kommunikation zwischen einem Objekt, das sich in der Luft befindet (z. B. Hubschrauber), und einem Objekt am Boden (z. B. Auto). Diese Art von Kommunikation ist erforderlich, um die Verkehrsbereiche Boden und bodennaher Luftbereich zu verbinden und dadurch z. B. den Einsatz von Rettungshubschraubern zu verbessern.
Aktuell kann es bis zu zehn Minuten dauern, dass ein Rettungshelikopter auf der Autobahn landen kann. Auch nachdem der Hubschrauber bereits gelandet ist, fahren immer noch Autos daran vorbei und gefährden den Rettungseinsatz durch Berührung des Helikopters. Ebenfalls kommt es zunehmend zu gefährlichen Drohnenannäherungen bei Start- und Landevorgängen bei Rettungseinsätzen in dichter besiedelten Gebieten. Durch Air2x-Kommunikation können wir das verbessern: Der Helikopter sendet Nachrichten an entsprechend ausgestattete Autos ein Signal, in welchem Bereich er landet wird, und die Autos bremsen manuell oder automatisiert vor dem Geofence ab. Das erspart enorm viel Zeit.
Neben seinen Ausführungen zu Air2x stellte Fehr das 5G-Reallabor in der Mobilitätsregion Braunschweig-Wolfsburg vor. Darin wird, vom BMVI mit 12 Mio. Euro gefördert, der praktische Nutzen von 5G im Kontext einer Smart City erforscht, dargestellt und evaluiert. Konkrete Anwendungsfälle beziehen sich auf die Mobilität (Luft, Straße, Schiene), eHealth (mobile Diagnostik), Smart Construction (digitale Baustelle) und Smart-City-Dienste (Querschnittsaktivitäten und Technologiebewertung). Im 5G-Reallabor wird der Air2X-Anwendungsfall mit der Feuerwehr Braunschweig um spezifische Bedarfe erweitert und mit 5G-Mobilfunktechnik erprobt.
Insgesamt nahmen 17 virtuelle Messebesucher*innen an den Vorträgen des Zukunftslabors Mobilität teil. Neben den Vorträgen war da Zukunftslabor auch mit einem Messestand vertreten, an dem sich Interessierte direkt mit den Wissenschaftler*innen austauschen konnten.
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